Gerichtsurteil über Internet Glücksspiel – Münchner verurteilt

Vor kurzen entschied das Amtgericht München, dass sich Spieler, die im Internet bei einem Anbieter ohne deutsche Lizenz Glücksspiele spielen strafbar machen. Der betreffende Fall behandelte einen Malermeister aus München, der bei einem in Gibraltar ansässigen Unternehmen Black Jack spielte. In dem Zeitraum zwischen Juli 2011 und August 2011 wurden ihm insgesamt 201.500 Euro auf sein privates Konto überwiesen. Für Zahlungen an den Anbieter benutzte er sein Privatkonto und sein Geschäftskonto.

Der Spieler verteidigte sich mit der Aussage, dass er annahm, dass Glücksspiel in Deutschland legal sei, da so viele Prominente dafür werben. Die Situation in Deutschland sei zwar, dass Glücksspiel in Deutschland illegal ist, aber dieses Verbot gegen das Europäische Recht verstoße, welches den Anbietern in Europa ermöglicht ihre Dienste in jedem europäischen Land anbieten zu dürfen.

Das Amtsgericht verurteilte den Spieler nun wegen der Teilnahme an unerlaubtem Glücksspiel und er soll eine Geldstrafe von 2.100 Euro bezahlen. Der bei dem Spieler sichergestellte Geldbetrag von 63.490 Euro wird vom Staat eingezogen, er wird das Geld also nicht wieder zurück erhalten. Die Begründung war unter anderem auch, dass der Spieler hätte wissen müssen, dass die von ihm benannte Werbung sich auf Sportwetten beziehe und Black Jack ja mit Sportwetten nichts gemein hat. Zudem sei es auch keine Argumentation anzunehmen, dass Prominente Werbeträger Legalität vermitteln würden. Der Spieler hätte sich mit einer einfachen Suche im Internet über den legalen Status von Glücksspiel in Deutschland informieren können.

Da der Betreiber keine Lizenz in Deutschland zum Anbieten von Glücksspiel hat, handelte es sich um illegales Glücksspiel. Das Gericht besagte zudem auch, dass das Glücksspiel-Verbot in Deutschland nicht gegen europäisches Recht verstoße, da den Ländern in Europa eine Entscheidungsfreiheit für Glücksspiel eingeräumt wurde.

Es wird sich in Zukunft zeigen, ob und wie das Glücksspiel in Deutschland reguliert wird. Die Ausstellung der Sportwetten-Lizenzen hat sich jedenfalls wegen Rechtsstreitigkeiten schon erheblich verzögert.

Quelle: www.kostenlose-urteile.de