Die neue Ordnung der Wiener Casinos

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Das Wiener Finanzministerium hat vor dem Bundesverwaltungsgericht, im Fall der Casinos Austria, einen herben Rückschlag erfahren. Die Vergabe und somit der Bau drei zusätzlicher Casinos ist aktuell nicht sicher, da eine Änderung des Glücksspielgesetzes dazu notwendig wäre. Die Begründung hierfür ist, dass als Folge der zusätzlichen Konkurrenz im Glückspielmarkt die Steuerleistungen abnehmen könnten, anstatt zu steigen.

Derzeit betreibt Casinos Austria Glücksspielestätten an zwölf Örtlichkeiten. Als Folge des Wegfalls der neuen Standorte, würden diese an Wert zunehmen und eine Neuausschreibung seitens des Ministeriums wäre nicht mehr notwendig. Das weitere Vorgehen wird jedoch vorerst von der Politik bestimmt.

Zwei der neuen Glücksspielstandorte würden zum Spielkonzern Novomatic gehören und um eine Benachteiligung durch den Wegfall zu vermeiden, wird eine Beteiligung des Inhabers Johann Graf an den Casinos Austria in Erwägung gezogen.

Bei dieser Investitionsstrategie geht es Novomatic darum, sich hinsichtlich Glücksspielaktivitäten im eigenen Land zu etablieren. Vor allem kartellrechtliche Regularien müssen dabei beachtet werden. So wäre eine Beteiligung von Novomatic an der Casinos Austria AG in Höhe eines Prozentsatzes, der einen beherrschenden Einfluss geben würde, aus kartellrechtlicher Sicht als kritisch zu betrachten. Bei einem Anteil von 10% wäre jedoch lediglich ein Sitz im Aufsichtsrat die Folge und würde somit keine Konsequenzen des Kartellrechts nach sich ziehen.

Beim Lotteriegeschäft ist Novomatic eine Beteiligung an Casinos Austria bereits gelungen. Durch die Übernahme der Anteile verschiedener Banken, weitet Novomatic sein Engagement in der Lotterie-Sparte aus und hat hierfür eine eigene Firmengruppe gegründet. Anfangs wurde diese Strategie vom Finanzministerium für unzulässig erklärt, doch jetzt zeichnet sich ein Einlenken ab.

Aufgrund der komplexeren Beteiligungsstruktur durch verschiedene Syndikatsverträge bei Casinos Austria, ist das weitere Vorgehen um einiges schwieriger vorauszusagen. Die verschiedenen beteiligten Parteien sind sich uneinig darüber, ob ein Verkauf oder das Halten der Anteile an Casinos Austria der richtige Schritt ist.

Die Zukunft wird zeigen, wie sich die großen Firmen im Glücksspielbereich in Wien strategisch ausrichten werden und wie die Beteiligungen an diesen Firmen strukturiert sein werden.

Quelle: wienerzeitung.at